Best Practice: Telefonmarketing

Frau Monika P., 60 Jahre alt
Ausbildung: Servicefachkraft für Dialogmarketing
Tätigkeiten: Inbound/Outbound
Art der Behinderung Blindheit
Hilfsmittel: Blindengerechter Arbeitsplatz (Braillezeile, Screenreader, Telefon)
Prozessbeteiligte: Jobcoach, Arbeitgeber, Kostenträger


Wie gestaltete sich der erste Kontakt?

Foto Monika Peterlik


Nach Ihrer Ausbildung als Servicefachkraft für Dialogmarketing arbeitete Monika P. mehrere Jahre erfolgreich im Backoffice einer Zeitarbeitsfirma. Aufgrund der Insolvenz Ihres Arbeitgebers verlor sie diesen Arbeitsplatz. Als ihren eigenständige Suche nach einem neuen Arbeitsplatz erfolglos blieb, genehmigte die Deutsche Rentenversicherung eine einjährige Integrationsmaßnahme in einem Berufsförderungswerk.

Monika P. nutzte die Zeit, um Ihre EDV-Kenntnisse zu überprüfen und zu aktualisieren. Mit Hilfe mehrerer Online-Kurse machte sie sich mit den neuesten Versionen der Office-Anwendungen vertraut und absolvierte ein zeitgemäßes Bewerbungstraining. Zeitgleich machte sie sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Dabei erwies es sich als vorteilhaft, dass sie im Rahmen der Integrationsmaßnahme potentiellen Arbeitgebern zunächst ein längeres unverbindliches und kostenloses Praktikum anbieten konnte.

Ausgstattet mit Hilfsmitteln des Berrufsförderungswerkes absolvierte sie ein solches Praktikum sie in einem Unternehmen für Werbetechnik, wo sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Telefonmarketing in der Kundenakquise und -betreuung unter Beweis stellen konnte. Schnell hatte sie die Arbeitgeberin, die grundsätzlich ausgesprochen offen gegenüber der Beschäftigung einer sehgeschädigten Mitarbeiterin war, von sich überzeugt. Nach Ablauf der Praktikumsphase bot man Monika P. einen unbefristeten Arbeitsvertrag an.


Welche Schwierigkeiten/Befürchtungen gab es, …?

Problematisch war, dass die im Betrieb eingesetzte Kundenverwaltungssoftware mit Frau P.'s Hilsmitteln aufgrund mangelnder Barrierefreiheit nicht komplett zu bedienen war. Einige wesentliche Funktionen konnte Frau P. zunächst nicht nutzen und war auf ständige Unterstützung einer Kollegin angewiesen. Deshalb wurde im Antrag auf Ausstattung mit Hilfsmitteln auch eine Softwareanpassung beantragt, die letztendlich erfolgreich verlief, sodass Frau P. heute ohne fremde Hilfe ihren Aufgaben nachgehen kann.

Welche Unterstützung hatte das Unternehmen in dieser Zeit?

Durch Jobcoach und Rehabeauftragte der DRV Bund sowie Hilfsmittelfirma.

Welche Vorteile hat das Unternehmen und wie ist die langfristige Perspektive?

Finanzielle Förderung durch EGZ sowie Wegfall der Ausgleichsabgabe. Langfristig gute Perspektiven. Arbeitsvertrag ist unbefristet.