RehaAssessment

Version vom 9. September 2019, 13:45 Uhr von WeigandM (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Proband beim Sehtest

RehaAssessment ist ein vom Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke entwickeltes Beurteilungssystem für Beschäftigte, die aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls eine Leistungseinschränkung mitbringen und daher entweder einen neuen Arbeitsplatz, eine betriebliche Umsetzung, Hilfsmittel und/ oder ggf. eine Umschulung bzw. Erstausbildung benötigen.

In der Regel handelt es sich um Personen, die vor der Antragstellung auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben eine längere Zeit arbeitsunfähig waren und nun vor einer beruflichen Veränderung oder vor einem beruflichen Neuanfang stehen.

Das RehaAssessment wird zur Eignungsabklärung in vielen Berufsförderungswerken vor Beginn einer Bildungsmaßnahme angeboten.

Die aktuellen Fähigkeiten und individuellen Neigungen der Rehabilitanden werden mit den Anforderungen eines konkreten Arbeitsplatzes, einer Berufsausbildung sowie des aktuellen Arbeitsmarktes abgeglichen.

Psychologen, Sehhilfenfachkräfte, Rehabilitationsberater, Casemanager und Fachlehrer unterstützen den blinden oder sehbehinderten Menschen ein realistisches Selbstbild der Fähigkeiten zu entwickeln und arbeiten während der Erprobung gemeinsam eine individuelle praxisorientierte Berufsempfehlung aus.

Die Erhaltung des momentanen Arbeitsplatzes wird priorisiert, für eine mögliche Umsetzung und die Ausstattung des Arbeitsplatzes mit den Hilfsmitteln gehen Casemanager mit dem Arbeitgeber ins Gespräch.

Kann der Arbeitsplatz nicht erhalten werden, besteht die Möglichkeit mithilfe einer Integrationsmaßnahme und begleiteter Praktika einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Kann die momentane Tätigkeit aufgrund der Einschränkung und/oder einer Gefährdungssituation nicht mehr ausgeübt werden, ist eine berufliche Neuorientierung in Form einer Umschulung anzuraten. Im Mittelpunkt aller Maßnahmen stehen die Integrationschancen am Arbeitsmarkt.

Das RehaAssessment ist hierbei im Rahmen des Neuen Rehamodels der ARGE BFW den Grundsätzen der Individualisierung und der Integrationsorientierung von Anfang an verpflichtet. Das differenzierte Angebot des Reha-Assessment reicht von der Sehhilfenberatung und -erprobung bis zur Abklärung der beruflichen Eignung.

Die angebotenen Module im Rahmen von RehaAssessment sind dazu geeignet, den Entscheidungsprozess von der Antragstellung einer Leistung zur Teilhabe bis hin zur erfolgreichen (Re-)Integration auf den Arbeitsmarkt unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und Zielorientierung erheblich zu beschleunigen. Die modularen Angebote ermöglichen hierbei eine passgenaue Ausrichtung der Durchführung je nach Fragestellung. Die Leistungen des RehaAssessment sind eng mit dem Teilhabekonzept der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) verbunden.

Die Ergebnisse aller Module des RehaAssessment werden in einem ausführlichen Gutachten zusammengestellt. Im Gutachten finden auch die integrationsfördernden bzw. integrationshemmenden Wirkungen/Faktoren gemäß ICF (= Kontextfaktoren/Umweltfaktoren) Berücksichtigung.