Peer-to-Peer-Beratung: Unterschied zwischen den Versionen
NadigO (Diskussion | Beiträge) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Peer-to-Peer-Beratung (auch kurz Peer-Beratung; englisch: peer counseling) ist die Beratung durch eine Person, die über die gleichen (körperlichen) Merkmale wie der zu beratende Mensch verfügt oder sich in einer vergleichbaren Lebenssituation befindet. Im Zusammenhang mit blinden und sehbehinderten Menschen wird Peer-Beratung also von einer ebenfalls blinden bzw. sehbehinderten Person durchgeführt. Da das englische Wort | + | Peer-to-Peer-Beratung (auch kurz Peer-Beratung; englisch: peer counseling) ist die Beratung durch eine Person, die über die gleichen (körperlichen) Merkmale wie der zu beratende Mensch verfügt oder sich in einer vergleichbaren Lebenssituation befindet. Im Zusammenhang mit blinden und sehbehinderten Menschen wird Peer-Beratung also von einer ebenfalls blinden bzw. sehbehinderten Person durchgeführt. Da das englische Wort „peer“ als Adjektiv auch „gleichrangig“ bedeutet, ist eine Peer-Beratung per Definition immer eine Beratung „auf Augenhöhe“. Peer-Beratung findet fast ausschließlich ehrenamtlich statt. |
Leitgedanke der Peer-Beratung ist, dass sich die Beratenden aufgrund eigener Erfahrungen in die Situation des bzw. der Ratsuchenden hineinversetzen können, so dass ihre Hinweise, Tipps und Tricks „lebensecht“ sind. | Leitgedanke der Peer-Beratung ist, dass sich die Beratenden aufgrund eigener Erfahrungen in die Situation des bzw. der Ratsuchenden hineinversetzen können, so dass ihre Hinweise, Tipps und Tricks „lebensecht“ sind. |
Version vom 31. August 2019, 17:00 Uhr
Peer-to-Peer-Beratung (auch kurz Peer-Beratung; englisch: peer counseling) ist die Beratung durch eine Person, die über die gleichen (körperlichen) Merkmale wie der zu beratende Mensch verfügt oder sich in einer vergleichbaren Lebenssituation befindet. Im Zusammenhang mit blinden und sehbehinderten Menschen wird Peer-Beratung also von einer ebenfalls blinden bzw. sehbehinderten Person durchgeführt. Da das englische Wort „peer“ als Adjektiv auch „gleichrangig“ bedeutet, ist eine Peer-Beratung per Definition immer eine Beratung „auf Augenhöhe“. Peer-Beratung findet fast ausschließlich ehrenamtlich statt.
Leitgedanke der Peer-Beratung ist, dass sich die Beratenden aufgrund eigener Erfahrungen in die Situation des bzw. der Ratsuchenden hineinversetzen können, so dass ihre Hinweise, Tipps und Tricks „lebensecht“ sind.
Peer-to-Peer-Beratung findet im Blinden- und Sehbehindertenwesen automatisch dann statt, wenn sich eine Person Rat suchend an die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe wendet. Deshalb dient das Verzeichnis von Organisationen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gleichzeitig als Liste der Peer-to-Peer-Beratungsstellen.
Drei Projekte, in deren Rahmen die Peer-to-Peer-Beratung professionalisiert wurde, sollen an dieser Stelle kurz erwähnt werden:
- Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat über ein Projekt das qualitätsgesicherte Peer-to-Peer-Angebot Blickpunkt Auge - Rat und Hilfe bei Sehverlust aufgebaut. Blickpunkt Auge-Beratung gibt es in 13 Bundesländern ortsnah und über zentrale Koordinationsstellen auch ortsunabhängig.
- Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) hat im Herbst 2016 das auf drei Jahre angelegte Projekt „DVBS Ehrenamtsakademie“ gestartet. Hier werden im Rahmen von finanziell geförderten Seminaren, Coachings und Fachtagungen ehrenamtlich in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aktive Personen für ihre Beratungs- und Multiplikatorentätigkeiten weitergebildet.
- Ebenfalls vom DVBS initiiert wurde das Projekt Triteam. Hierbei wird ein Studierender als Mentee von zwei Personen, einem selbst blinden bzw. sehbehinderten Mentor und einem erfahrenen Fach-Coach, unterstützt.