Schulung in Orientierung und Mobilität: Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: „400px|right|Blinde junge Frau mit Langstock, begleitet von einer Mobilitätstrainerin Wenn die Fähigkeit zur selbständigen Orient…“)
 
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 4: Zeile 4:
  
  
===Inhalt eines Trainings===
+
===Schwerpunkte der Schulung===
Dieser richtet sich individuell nach den Erfordernissen der Seheinschränkung und enthält
+
* Vor jeder Schulung steht eine funktionale Überprüfung des Sehvermögens in bekannter und unbekannter Umgebung.
*Techniken, Verhaltens- und Orientierungsstrategien im Umgang mit dem Langstock
+
* Begriffsbildung und Übungen zum Körperschema (für Geburtsblinde)
*sichere Teilnahme am Straßenverkehr
+
* Fortbewegung mit sehender Begleitung
*sichere Fortbewegung in öffentlichen Verkehrsmitteln
+
* Übungen zum Schutz des eigenen Körpers
 +
* Erlernen und Anwenden verschiedener Langstocktechniken
 +
* Sensibilisierung der verbliebenen Sinne
 +
* Erlernen von Strategien zur Verbesserung grundlegender Orientierungsfertigkeiten und deren Übertragung auf eine unbekannte Umgebung
 +
* Schulung der selbständigen Fortbewegung im bekannten und unbekannten Gebäude
 +
* Übungen zur Erkennung und Beurteilung des Verkehrsgeschehens
 +
* Verhalten bei der Fortbewegung im unbekannten „ruhigen Wohngebiet"
 +
* Verhalten im „Einkaufsviertel" und im Stadtgebiet
 +
* Strategien bei Straßenüberquerungen, Fußgängerübergängen und ampelgeregelten Kreuzungen
 +
* Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Unterführungen
 +
* Beratung und Übungen zur optimalen Ausnutzung eines eventuell vorhandenen Sehvermögens
 +
* Schulung von Hilfsmitteln wie Monokular, Ultraschallgerät usw.
 +
* Schulung von Orientierung und Navigation mit dem Smartphone
 +
 
 +
 
 +
Die Schulung findet im Einzelunterricht statt. Ziele und Inhalte sind individuell auf den blinden oder sehbehinderten Menschen zugeschnitten. Dabei bestimmen das benötigte Ausmaß an Selbständigkeit sowie persönliche Fähigkeiten und Fertigkeiten des Teilnehmers den Umfang der Schulung. Der O&M-Lehrer nimmt Rücksicht auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die individuelle Lernfähigkeit sowie die Möglichkeiten des Klienten zur Behinderungsverarbeitung.
  
  
Zeile 14: Zeile 29:
 
*größtmöglicher Ausgleich der Sehbehinderung oder Blindheit  
 
*größtmöglicher Ausgleich der Sehbehinderung oder Blindheit  
 
*Sicherheit in der Fortbewegung
 
*Sicherheit in der Fortbewegung
 +
 +
 +
===Kosten===
 +
Die Kosten für die Schulung in Orientierung & Mobilität werden u. a. von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie gilt als Einweisung in den Gebrauch des Hilfsmittels "Blindenlangstock" entsprechend dem [https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__33.html Sozialgesetzbuch V, § 33 Abs. 1 Satz 2].
  
  

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2019, 09:18 Uhr

Blinde junge Frau mit Langstock, begleitet von einer Mobilitätstrainerin

Wenn die Fähigkeit zur selbständigen Orientierung und Fortbewegung durch Blindheit oder Sehbehinderung eingeschränkt ist, bringt dies oft Probleme mit sich. Dies kann in der eigenen Wohnung beginnen, wirkt sich aber vor allem auf den Straßenverkehr aus. So beschreiben viele Betroffene, dass sie sich bei einsetzender Dämmerung bzw. Dunkelheit schwer oder nicht mehr orientieren können, Straßenüberquerungen werden zur Herausforderung, das Zusteigen in öffentliche Verkehrsmittel. Ein Langstock kann notwendig werden.


Schwerpunkte der Schulung

  • Vor jeder Schulung steht eine funktionale Überprüfung des Sehvermögens in bekannter und unbekannter Umgebung.
  • Begriffsbildung und Übungen zum Körperschema (für Geburtsblinde)
  • Fortbewegung mit sehender Begleitung
  • Übungen zum Schutz des eigenen Körpers
  • Erlernen und Anwenden verschiedener Langstocktechniken
  • Sensibilisierung der verbliebenen Sinne
  • Erlernen von Strategien zur Verbesserung grundlegender Orientierungsfertigkeiten und deren Übertragung auf eine unbekannte Umgebung
  • Schulung der selbständigen Fortbewegung im bekannten und unbekannten Gebäude
  • Übungen zur Erkennung und Beurteilung des Verkehrsgeschehens
  • Verhalten bei der Fortbewegung im unbekannten „ruhigen Wohngebiet"
  • Verhalten im „Einkaufsviertel" und im Stadtgebiet
  • Strategien bei Straßenüberquerungen, Fußgängerübergängen und ampelgeregelten Kreuzungen
  • Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Unterführungen
  • Beratung und Übungen zur optimalen Ausnutzung eines eventuell vorhandenen Sehvermögens
  • Schulung von Hilfsmitteln wie Monokular, Ultraschallgerät usw.
  • Schulung von Orientierung und Navigation mit dem Smartphone


Die Schulung findet im Einzelunterricht statt. Ziele und Inhalte sind individuell auf den blinden oder sehbehinderten Menschen zugeschnitten. Dabei bestimmen das benötigte Ausmaß an Selbständigkeit sowie persönliche Fähigkeiten und Fertigkeiten des Teilnehmers den Umfang der Schulung. Der O&M-Lehrer nimmt Rücksicht auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die individuelle Lernfähigkeit sowie die Möglichkeiten des Klienten zur Behinderungsverarbeitung.


Ziel

  • größtmöglicher Ausgleich der Sehbehinderung oder Blindheit
  • Sicherheit in der Fortbewegung


Kosten

Die Kosten für die Schulung in Orientierung & Mobilität werden u. a. von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie gilt als Einweisung in den Gebrauch des Hilfsmittels "Blindenlangstock" entsprechend dem Sozialgesetzbuch V, § 33 Abs. 1 Satz 2.


Kontakt

Weiterführende Informationen, wie zu Umfang und Ort einer Schulung erhalten Sie hier:

Bundesverband der Rehabilitationslehrer /-lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte e.V.

(Orientierung & Mobilität / Lebenspraktische Fähigkeiten)

c/o Regina Beschta

Hartstraße 5/1

71394 Kernen-Stetten


Tel.: 07000/2662738

E-Mail: info@rehalehrer.de

Web: https://www.rehalehrer.de/startseite/

Rehabilitationslehrer/-lehrerinnen: https://www.rehalehrer.de/rehabilitationslehrerinnen/orientierung-mobilitaet/suche/