Best Practice: Informatikkaufmann: Unterschied zwischen den Versionen

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| '''Prozessbeteiligte:''' || BFW Halle, Praktikumsbetrieb/Arbeitgeber, Agentur für Arbeit, Hilfsmittelhersteller
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| '''Prozessbeteiligte:''' || Jobcoach, Arbeitgeber, Integrationsfachdienst, Hilfsmittelhersteller, Schwerbehindertenvertreter
 
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Version vom 5. November 2019, 11:30 Uhr

Herr S., 37 Jahre alt


Ausbildung: - Tätigkeiten: Buchhaltung, Kontenverwaltung, Softwarebetreuung
Art der Behinderung - Hilfsmittel: Blindengerechter Arbeitsplatz (Braillezeile, Screenreader, Telefon), OrCam
Prozessbeteiligte: Jobcoach, Arbeitgeber, Integrationsfachdienst, Hilfsmittelhersteller, Schwerbehindertenvertreter

Wie gestaltete sich der erste Kontakt?

Der erste Kontakt erfolgte im BFW. Der Vereins-Geschäftsführer lernte seinen späteren Mitarbeiter hier kennen, führte spontan ein Vorstellungsgespräch mit ihm und informierte sich im Haus über assistive Arbeitstechniken und Hilfsmittel. Am selben Tag gab es den Zuschlag für ein Praktikum.

Welche Schwierigkeiten/Befürchtungen gab es, …?

Herr S. leidet an einer angeborenen Seheinschränkung. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation folgte eine einjährige, befristete Beschäftigung. Danach kam eine echte „Dürreperiode“ mit einigen Trainings- und Auffrischungsmaßnahmen, die jedoch nicht in die Integration in den 1. Arbeitsmarkt führten. Nach längerem Ringen um eine Maßnahme in einer Spezialeinrichtung folgte nach Eignungsabklärung und Rehavorbereitung eine Umschulung zum Informatikkaufmann im BFW Halle. Als Herr S. seine berufliche Rehabilitation begann, hatte er eine lange Zeit des erfolglosen Bewerbens hinter sich. Er war zu Beginn entsprechend verzagt und hatte die Sorge, wieder keine Arbeit zu finden.

Welche Unterstützung hatte das Unternehmen in dieser Zeit?

Im Rahmen der Umschulung erfolgte ein mehrmonatiges Praktikum, das Herr S. in einem stetig wachsenden Verein in Halle leistete. Der Betrieb war auf der Suche nach einem fähigen Mitarbeiter, da er nach und nach alle buchhalterischen Aufgaben selbst übernehmen wollte, die bis dato ein Steuerbüro erledigt hatte. Das Praktikum war eine willkommene Gelegenheit den künftigen Mitarbeiter auf Herz und Nieren zu testen. Um die Zeit bis zum Ende der Umschulung zu überbrücken, wurde vereinbart, dass Herr S. über die Praktikumszeit hinaus, einen Tag pro Woche im Betrieb unterstützte.

Welche Vorteile hat das Unternehmen und wie ist die langfristige Perspektive?

Der Verein hat einen Mitarbeiter gewonnen, der mit seinem Wissen sowohl in der Lage ist die Buchhaltung des Betriebes aufzubauen und zu betreuen, als auch IT- Aufgaben, wie Servereinrichtung und Softwarebetreuung zu übernehmen. Im Augenblick arbeitet Herr S. an 3 Tagen im Home-Office und an 2 Tagen in Präsenz. Die Einstellung erfolgte unbefristet. Die Eingliederungszuschüsse fielen entsprechend hoch aus.